Erneut leere Bahnsteige - Bahn entlässt 80.000 Mitarbeiter


Der erneute Streik der GDL zeigt nun auch für den Arbeitsmarkt erste Folgen. Aufgrund fehlender Kunden hat die Bahn nun bekannt gegeben, dass knapp zwei drittel aller Lokführer und Zugbegleiter bis März 2015 entlassen werden. Arbeitsministerin Andrea Nahles rät den Betroffenen zu Umschulungen zu aktuell dringend gesuchten Bus- und Taxifahrern.

Bahn reagiert mit Kündigungen

Noch während der Rekordstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer in vollem Gang ist, hat die Bahn bereits mit den Folgen zu kämpfen.
"Seit einigen Tagen haben wir bei den Fahrgastzahlen enorme Einbrüche von bis zu 70%", so ein Pressesprecher der Bahn gegenüber FdW. "Wir kennen den Grund für diese Änderung im Kundenverhalten nicht, selbst eingefleischte BahnCard Besitzer fahren aktuell nicht mit Deutschlands Verkehrsmittel Nummer 1. Diese plötzliche Änderung überrascht uns, doch wir reagieren bereits darauf."

Wegen Unterfüllung gestrichen - Züge

Problem ist die Wirtschaftslage

Die Bahn reagierte umgehend auf die neue Situation und gab bekannt, dass man bis März 2015 60% aller Zugführer und 50% aller Zugbegleiterinnen entlassen werde. Kolja Seifert, unser Wirtschaftsexperte  begrüßt diesen radikalen Schritt: "Die aktuelle Wirtschaftslage ist schwierig und benötigt, neben einem harten Arbeitswillen und linkbeidseitigen Zugeständnissen, vor allem fundierte und griffige Entscheidungen. Ich begrüße es, dass gerade Großkonzerne wie die Bahn es sich trauen bei diesen schwierigen Zeiten mit gutem Beispiel voran zu gehen."

Boom bei Fernbuslinien

Den über 80.000 Bahn-Mitarbeitern die ab März ohne Arbeit sind empfiehlt Arbeitsministerin Andrea Nahles jetzt schon eine Umschulung zur Busfahrerin oder Reisebegleiterin zu starten. Diese Unternehmen haben in den vergangenen Tagen überraschende Rekordumsätze erwirtschaftet.
Währenddessen haben die verbleibenden 30 Zugführer in der GDL einen weiteren Streik für Weihnachten angekündigt.


Ein Artikel von Kolja Seifert

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